Alternative Berufsfelder für Mediziner

Wer Medizin studiert, wird später einmal Arzt in einer Klinik oder in einer Praxis – für die meisten Studierenden des Fachs Medizin liegt das auf der Hand. Schließlich bietet der ärztliche Beruf im Vergleich zu anderen eine sehr große Vielfalt an Tätigkeiten. Nach dem Examen gilt es zunächst, eine Entscheidung hinsichtlich der zu wählenden Facharztausbildung zu treffen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von weiteren Spezialisierungsmöglichkeiten innerhalb der jeweiligen fachärztlichen Berufsfelder. Allein die Entscheidung zwischen einem somatischen und nicht-somatischen Fach zeigt die riesengroße Bandbreite dieses Studienfachs.Und trotzdem: Medizin studieren und dann als Arzt oder Ärztin in Klinik oder Praxis arbeiten, das trifft nur noch auf ca. 60% aller Absolventen zu. 40% wählen eine Berufsalternative nach dem Studium oder verlassen die ärztliche Tätigkeit während ihres Berufslebens.

Der Anteil der Mediziner, die in ein alternatives Berufsfeld abwandern, hat in den letzten Jahren kräftig zugenommen. Das liegt zum einen am weiter steigenden Bedarf an ausgebildeten Medizinern in anderen Wirtschaftsbereichen. Andererseits entstehen zusätzlich geeignete neue Berufsfelder, die das Interesse von immer mehr Absolventen wecken.

Es gibt verschiedene Gründe, die einen Absolventen dazu bewegen können, sich anderweitig umzuschauen. Des Öfteren wurde in der Presse bereits von schlechten Erfahrungen im Klinikalltag mit zu vielen Nacht- und Wochenenddiensten berichtet, aber auch fehlende Perspektiven in teilweise altmodischen hierarchischen Strukturen spielen eine Rolle. Diese Wirklichkeit ist geprägt von einem Arzt-Patienten-Alltag mit permanentem Zeitmangel und fehlenden Ressourcen. Für viele Absolventen ist  der Mangel an flexiblen Arbeitszeiten ein triftiger Grund, nach Alternativen zu suchen. Schließlich sind flexible Arbeitszeiten in anderen Berufszweigen fast schon zur Norm geworden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass ein Absolvent im Laufe der Jahre mit der Wahl des Medizinstudiums nicht glücklich geworden ist und sich daher neu orientieren möchte. Nicht zuletzt gibt es auch Absolventen, die sich für das Verfolgen eigener, herausragender Talente fernab von der Medizin entscheiden (z.B. kreative Berufsfelder wie Schriftsteller oder Musiker).

Politik, Film und Fernsehen zeigen uns durch einige prominente Beispiele wie facettenreich ein Lebenslauf nach dem Medizinstudium noch verlaufen kann:

Marianne Koch, Maria Furtwängler: Ärztinnen und Schauspielerinnen

Ursula von der Leyen: Politikerin (Gesundheitsministerin, Verteidigungsministerin)

Eckhart von Hirschhausen: Moderator und Comedian

Heiwi Esser („Doc Esser“): Oberarzt und Fernsehdoktor

Bei Überlegungen über berufliche Alternativen sollte man bedenken, dass das Arbeitsumfeld meist ein völlig anderes ist als das in einer Klinik, das man während des Studiums (oftmals als einziges) kennengelernt hat. Der Patientenkontakt entfällt meist komplett, die soziale Seite des Jobs kann einem schnell  fehlen und doch fallen auch einige Gemeinsamkeiten zu nicht kurativen Tätigkeitsfeldern auf: Die Vorgehensweise beim Erstellen der Analyse und Diagnose sowie die folgenden Lösungsansätze sind oftmals ähnlich. Je nach Bereich können jedoch auch zusätzliche Qualifikationen nötig sein, um die Aufgaben bei zukünftigen Arbeitgebern zufriedenstellend erfüllen zu können.

Im Anschluss möchten wir euch gerne einige Berufsfelder für ausgebildete Mediziner vorstellen und kurz darauf eingehen, wie der mögliche Arbeitsalltag dort aussehen könnte. Exemplarisch nennen wir auch einige potentielle Arbeitgeber im jeweiligen Sektor, wobei selbstverständlich kein Anspruch auf Vollständigkeit besteht.

Arzt/Ärztin somatisch/nicht-somatisch

Neben der klassischen klinischen Tätigkeit gibt es natürlich weitere Facharztausbildungen in anderen Bereichen. Erwähnt seien hier die Fachärzte für:

Anatomie (Biochemie), Arbeitsmedizin, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Laboratoriumsmedizin, Transfusionsmedizin, Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Pharmakologie, öffentliches Gesundheitswesen (mit mehr oder weniger direktem Patientenkontakt).

Genauere Infos über die jeweiligen Weiterbildungen findest du auf den entsprechenden Seiten der Ärztekammer deines Bundeslandes.

Medizinjournalismus

Wesentliche Aufgaben im medizinischen Journalismus liegen darin, mit fachlicher Expertise interessante und relevante medizinische Themen aufzubereiten und diese seiner Zielgruppe, sei es einem Laien- oder einem Fachpublikum, näherzubringen. Mögliche Arbeitsplätze gibt es z.B. im Pressebereich oder etwa bei großen Verlagen von Fachbüchern und Fachzeitschriften, bei Fernseh- oder Radiosendern oder im Bereich der modernen „digitalen“ Medien wie Blogs und ähnlichen Journalen. Die Tätigkeit kann sowohl in einer Festanstellung als auch freiberuflich wahrgenommen werden, wobei der klassische Einstieg oft über ein Volontariat gelingt. Dieses Berufsfeld erfordert ein gewisses Schreibtalent und die Freude daran, sich stetig weiterzubilden und Texte zu verfassen. Auch sollte man die Verantwortung nicht unterschätzen, die durch die Bewertung und Kommentierung aktueller gesundheitspolitischer Themen und Forschungsfortschritte gegeben ist. Immer neue Arbeitsfelder in diesem Bereich ergeben sich auch durch diverse Markt-Neuentwicklungen im e-Health bzw. e-Learning Bereich. So gibt es z.B. immer mehr Arbeitsplätze bei Firmen und Start-Ups wie AMBOSS!

Consulting

Mediziner in der Beraterbranche sind keine Seltenheit! Besonders zur Beratung von Firmen aus der Gesundheitsbranche und von Kliniken sind sie favorisierte Mitarbeiter. Mangelnde betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse werden oft mit entsprechenden Weiterbildungsangeboten ausgeglichen und sind somit kein entscheidender Hinderungsgrund für den Berufseinstieg. Interdisziplinär zusammengesetzte Teams sind im Consulting-Bereich keine Seltenheit, insofern findet man neben den Medizinern auch Wirtschaftsbranchenneulinge aus anderen Berufsfeldern, was durchaus eine positive Wirkung auf die Teamarbeit haben kann.

Beim Consulting handelt es sich in erster Linie um eine projektbasierte Arbeit. So kann es auch Alltag sein, bspw. von Montag bis Donnerstag bei einem Kunden vor Ort zu arbeiten. Feste Arbeitszeiten sind in dieser Phase eher selten, das Reisen und Entdecken neuer Orte wird aber von einigen Mitarbeitern auch durchaus positiv gesehen. Eine hohe Flexibilität ist also auf jeden Fall von Vorteil! Durch die enge Zusammenarbeit im Team, das Kennenlernen neuer Unternehmen als Kunden, die analytische Arbeitsweise bei immer neuen Aufgabenstellungen, das Ausarbeiten neuer Lösungsansätze und nicht zuletzt eine große Entscheidungsverantwortung ist die Arbeit in der Beratung sehr vielfältig und abwechslungsreich. Den Mitarbeitern bieten sich, verglichen mit anderen Branchen, relativ viele Entwicklungsmöglichkeiten. Bei der Bewerbung gerne gesehen sind gute akademische Leistungen, Auslandsaufenthalte und Praktika. Wie schon angesprochen, erfordert die Arbeit in der Beraterbranche eine hohe Teamfähigkeit! Zum Kennenlernen des Arbeitsalltages ist es möglich, sich für einen Workshop oder ein Praktikum bei einer bestimmten Unternehmensberatung direkt zu bewerben und sich so einen ersten Eindruck zu verschaffen.

KPMG

McKinsey

Versicherungswesen

Auch dieser Bereich bietet verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten für Mediziner. Sowohl beim “Medizinischen Dienst der Krankenkassen” (MDK) als auch z.B. bei diversen Krankenkassen bzw. Versicherungsgesellschaften sind Ärzte beschäftigt. Bei beiden übernehmen sie in erster Linie Beratungs- und Gutachtertätigkeiten. Beim MDK sind das v.a. die Beurteilung und Einstufung der Pflegebedürftigkeit von Patienten, Krankenhäusern, Arbeitsunfähigkeiten, Behandlungsfehlern sowie die Ermittlung von Kosten und Nutzen neuer Medikamente und Verfahren. Bei Krankenkassen steht die Prüfung der Kostenübernahme neuer Leistungen oder Medikamente im Vordergrund, während bei z.B. Unfall- und Lebensversicherungen sowohl die Beurteilung des Einflusses neuer Therapien auf den Versicherten als auch die Einschätzung von Versicherungsfällen gefordert ist. Es ist also wichtig, Risiken und v.a. Langzeitfolgen beurteilen zu können, besonders zur Festlegung individueller Versicherungskonditionen. Mit diesen Aufgaben ist eine hohe Verantwortung sowohl gegenüber des Patientenwohls als auch bzgl. der Kosteneffizienz unseres Gesundheitssystems verbunden. Diese Arbeitsumfelder bieten oftmals familienfreundliche Arbeitszeiten, einen sicheren Arbeitsplatz und gute Aufstiegsmöglichkeiten, wenn man v.a. mobil und nicht örtlich gebunden ist. Eine abgeschlossene Facharztausbildung ist nicht unbedingt erforderlich. Wünschenswert sind ein Grundwissen im Krankenversicherungsrecht und in der Versicherungsmathematik sowie Interesse an sozialmedizinischen Fragestellungen.

Deutsche Ärztefinanz

MLP

Techniker Krankenkasse

AOK

Gesundheitsmanagement, Krankenhausmanagement/- Controlling

Viele Kliniken gleichen heutzutage in puncto Größe, Durchlauf und Effizienz einem Wirtschaftsunternehmen. Für das Controlling sind jedoch nicht nur betriebswirtschaftliche Kenntnisse Voraussetzung, sondern auch medizinische Expertise ist von Vorteil zur Koordinierung und Optimierung klinikinterner Prozesse, Ressourcen und Wirtschaftlichkeit. Um als Mediziner in diesem Bereich arbeiten zu können, sind Weiterbildungen bzw. der Besuch einer “Abend-Uni” z.B. im Fach Gesundheitsmanagement notwendig.

Lehrtätigkeiten

Bei einer “klassischen Uni-Karriere” übernehmen Mediziner auch meistens Lehrtätigkeiten für Studenten. Doch auch an Krankenpflegeschulen, Schulen für Physiotherapie etc. sind Ärzte bevorzugte Lehrkräfte. Die Einstellung erfolgt nicht selten auf Honorarbasis und kann haupt- bzw. nebenberuflich ausgeübt werden.

Pharmaindustrie

Aus Sicht eines Mediziners ist natürlich die Pharmaindustrie ein besonders naheliegender Tätigkeitsbereich. Die dort entwickelten Endprodukte sind schließlich von entscheidender Bedeutung im klinischen Alltag und für die Gesundheit eines jeden einzelnen Patienten. Von der Forschung an neuen Wirkstoffen über die Produktentwicklung, Anwendungsstudien bis hin zum Marketing und Vertrieb von neuen Medikamenten ist die Expertise von Medizinern sehr gefragt. Für einen schnellen Aufstieg innerhalb dieses Berufszweigs sind ein Aufbaustudium oder eine Fortbildung im betriebswirtschaftlichen Bereich und zumindest etwas Praxiserfahrung aus der Klinik sinnvoll. Gerne gesehen ist auch eine abgeschlossene Facharztausbildung bzw. eine Promotion idealerweise mit Forschungserfahrung und guten akademischen Leistungen. Dies ist besonders wichtig, da Mediziner in der Pharmaindustrie oft Führungspositionen bekleiden und somit Tätigkeiten mit hoher Verantwortung im Projektmanagement ausführen. Das zahlt sich durch überdurchschnittliche Gehälter und schnelle Aufstiegsmöglichkeiten aus. Besonders Teamfähigkeit ist eine wichtige Eigenschaft und die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams lässt einen oft über den Tellerrand hinaus schauen. Je nach persönlicher Situation kann ein Job in der Industrie dem Einzelnen einerseits familienfreundliche Arbeitsbedingungen andererseits vielseitige Tätigkeitsfelder im In -und Ausland bieten.

Natürlich muss auch erwähnt werden, dass in der Presse und der öffentlichen Meinung die Pharmaindustrie oft kritisch betrachtet wird. Eine Tätigkeit in der Pharmaindustrie kann einen Mediziner in ethische Interessenkonflikte bringen. In dieser Frage muss jeder sein persönliches Fazit über Vor- und Nachteile einer möglichen Mitarbeit ziehen.

Letzten Endes lässt sich nicht abstreiten, dass die Pharmaindustrie eine große Verantwortung in unserer Patientenversorgung hat und jeder Mitarbeiter dazu beitragen kann, dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Johnson & Johnson

Novartis

Roche

Medizininformatik

Auch die Welt der Medizin wird immer digitaler und so ist auch der Bereich der Medizininformatik von wachsender Bedeutung. Klinikverwaltung, Abrechnungssysteme für Krankenkassen, bei Abläufen in der medizinischen Forschung unterstützende Software, Datenbanken zur Verwaltung von Patientendaten und automatische Hinweise zu evtl. auftretenden Nebenwirkungen und Interaktionen – der Bedarf an medizinischer Software ist also weitläufig.

Medizinische Informatiker sind für alle großen Unternehmen der Gesundheitsbranche interessant. Je nach Unternehmensgröße ist der Anteil der eigenen Programmierarbeit variabel und es ist v.a. wichtig, die Umsetzung von Projekten unterstützen, beurteilen und steuern zu können. An einem Zusatzstudium führt aber dennoch kein Weg vorbei. Immer mehr Unis bieten mittlerweile einen eigenen Bachelor-Studiengang zu diesem Fachbereich an. Eine gewisse Affinität an der Software-Entwicklung und IT-Arbeit ist für diesen Beruf selbstverständlich unabdingbar.

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (Informationen zu Studiengängen und Weiterbildungsadressen)

Public Health

Auch im Fachgebiet Public Health geht es um Gesundheit, allerdings nicht um das Wohl einer einzelnen Person, sondern um die Gesundheit der gesamten Bevölkerung (öffentliche Gesundheit). Für diesen Berufszweig ist ein Aufbaustudium nötig, dass mittlerweile an immer mehr Universitäten angeboten wird, z.B. in Bielefeld, Berlin, Bremen, Köln und München.

Dort tummeln sich nicht nur Mediziner, sondern auch Juristen, Ingenieure und Sozialwissenschaftler. Als Voraussetzung gilt aber in jedem Fall ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Der Masterstudiengang „Public Health“ dient zur Vorbereitung auf leitende Positionen im Gesundheitswesen oder in einem wissenschaftlichen Bereich, wobei die Nachfrage nach Absolventen steigend ist. Zum einen weil das Gesundheitssystem ständiger Umstrukturierung unterliegt, zum anderen weil Prävention immer wichtiger wird.

Doch das Fach beschäftigt sich nicht nur mit der Gesundheitsförderung im Allgemeinen, sondern auch mit den Ursachen von Krankheit, Rehabilitation, Gesundheitsökonomie und der politischen Steuerbarkeit eines qualitativ hochwertigen Gesundheitssystems. Mögliche Arbeitsplätze liegen bei Hochschulen, Versicherungen, Gesundheitsämtern, Verbänden und ähnlichen Einrichtungen.

Global Health

Auch das Studienfach Global Health beschäftigt sich mit der Gesundheit ganzer Bevölkerungsgruppen. Gegenüber dem Fach Public Health ist hier aber der Focus noch sehr viel größer: Betrachtet werden die Gesundheitsrisiken auf globaler Ebene oder spezielle Probleme bestimmter Schwellenländer. Es handelt sich hierbei um ein Studienfach, das noch nicht an sehr vielen Universitäten angeboten wird, sich jedoch einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreut. Mögliche Studienorte sind z.B. Heidelberg, Bonn, Münster, Freiburg, Hamburg und Düsseldorf.

Welche Krankheiten sind im Bereich Global Health ein Thema? Im Fokus stehen dabei Erreger, die evtl. Epi- und Pandemien auslösen könnten, wie z.B. in der Vergangenheit das Ebola- oder Zika-Virus bzw. EHEC-Bakterium. Dabei geht es dann ganz konkret um Risikomanagement und um internationale Hygienestandards. Auch die Umsetzung eines wirkungsvollen Katastrophenschutzes ist ein wichtiger Arbeitsbereich.

Voraussetzung für den Studiengang Global Health ist ebenfalls wie schon bei Public Health ein Hochschulabschluss (Bachelor), aber eben nicht ausschließlich im Fach Medizin. Mögliche Arbeitsplätze gibt es z.B. bei internationalen Organisationen wie der UN (Vereinte Nationen) oder der WHO (Weltgesundheitsorganisation). Hier ist sicherlich die Bereitschaft gefragt, zumindest für eine gewisse Zeit in einem betroffenen Schwellenland zu leben, um das wertvolle Gut „Gesundheit“ auch dort zu sichern.

Medizintechnik

Bei der Medizintechnik geht es zum einen um die Anwendung ingenieurwissenschaftlicher, technischer Kenntnisse auf medizinische Untersuchungsmethoden, Therapieverfahren, Krankenpflege und Rehabilitation. Andererseits stehen aber auch ganz im Sinne der Ingenieurwissenschaften z.B. die Entwicklung und Konstruktion von Prothesen, künstlichen Organen, Herzschrittmachern oder Infusionspumpen im Fokus. Auch die Weiterentwicklung der in der Medizin angewandten bildgebenden Verfahren ist ein spannendes Gebiet der Medizintechnik.

Als Studierender des Fachs Medizin hat man bereits das Wissen, das in Hinblick auf den Menschen, der ja die zentrale Anwendung der Medizintechnik darstellt, vorausgesetzt wird. Aber es muss doch klar herausgestellt werden: Der medizinische Teil ist der weitaus kleinere gegenüber der ingenieurwissenschaftlichen Arbeit! Im Vordergrund stehen also das Interesse an Naturwissenschaften (Physik, Chemie) sowie Technik und deren technische Umsetzung.

Einige Hochschulen in Deutschland bieten mittlerweile eine Weiterbildung für “Medizintechnik” an. Die Berufsaussichten und Karrieremöglichkeiten in der Medizintechnik können als sehr gut bezeichnet werden, teilweise sogar noch besser als in der Pharmaindustrie. Neben möglichenArbeitsplätzen in Kliniken gibt es eine Reihe von Unternehmen dieses Sektors, die in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt sind, weshalb die Nachfrage bei Absolventen bisher eher gering war. Auch wenn sich das zurzeit ändert, so ist das Stellenangebot noch immer sehr groß.

Wie man sieht, sind die alternativen Berufsfelder für Mediziner zahlreich, weshalb wir im Rahmen dieses Artikels nur auf einige Beispiele eingehen können. Egal ob im medizinischen Qualitätsmanagement, als Lobbyist, bei Verbänden, in Anstellung bei internationalen Organisationen, in der Politik, der humanitären Hilfe, medizinischen Ethik, in Gewerkschaften oder der Forschung… letztendlich sind den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt.

Eins steht in der heutigen Zeit fest: Mediziner sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Anders als noch vor einigen Jahren kann man sich die erste Klinikstelle oft aussuchen und so weiß man auch in anderen Berufsfeldern die fundierte medizinisch-naturwissenschaftliche Ausbildung sehr zu schätzen.