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Insomnien

Letzte Aktualisierung: 7.7.2025

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Insomnien zählen neben Parasomnien zu den häufigsten Schlafstörungen. Gemäß der International Classification of Sleep Disorders (ICSD) versteht man unter Insomnien Ein- und/oder Durchschlafstörungen oder nicht-erholsamen Schlaf, die zu Tagesmüdigkeit und funktionellen Beeinträchtigungen führen. Insomnien können sekundär im Rahmen organischer oder psychischer Erkrankungen oder durch Substanzeinnahme auftreten, aber auch primär als eigenständiges Störungsbild. Letztere werden nach ICD-10 unter den nicht-organischen Insomnien (F51.0) klassifiziert. In der ICD-11 werden Schlafstörungen hingegen als eigenständige Krankheitsgruppe geführt – Insomnie zählt dort nicht mehr zu den psychischen Erkrankungen.

Die kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) gilt als Goldstandard der Behandlung. Ergänzend kommen – je nach Einzelfall – auch schlafinduzierende Medikamente zum Einsatz, insb. bei starkem Leidensdruck oder ausbleibender Wirkung nicht-pharmakologischer Maßnahmen.

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Einteilung der Schlaf-Wach-Störungentoggle arrow icon

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Insomnieformentoggle arrow icon

Insomnie - Hauptdiagnosegruppen [2]
ICD-10 ICSD-3 ICSD-2 (veraltet) Beschreibung (nach ICSD-2)
  • Anpassungsbedingte (akute) Insomnie
  • Psychophysiologische (chronische) Insomnie
  • Dauer mind. 1 Monat
  • Konditioniertes Schlafproblem und/oder erhöhte Arousals durch mind. 1 der folgenden Symptome
    • Exzessives Fokussieren auf die Schlafproblematik
    • Einschlafschwierigkeiten zur geplanten Bettzeit, aber Einschlafneigung bei Monotonie am Tage
    • Besserer Schlaf in fremder Schlafumgebung
    • Unfähigkeit, schlafverhindernde Gedanken zu beenden
    • Unfähigkeit, vor dem Einschlafen körperlich zu entspannen
  • Paradoxe Insomnie
  • Dauer mind. 1 Monat
  • Mind. 1 der folgenden Kriterien
    • Angegebenes chronisches Muster von wenig/gar keinem Schlaf
    • Im Schlaftagebuch über eine/mehrere Wochen unterdurchschnittliche Schlafzeit ohne darauf folgende Tagschlafepisoden
    • Konsistentes Missverhältnis zwischen objektiven Befunden aus Polysomnografie/Aktigrafie und subjektiven Einschätzungen
  • Mind. 1 der folgenden Symptome
    • Ständige Wahrnehmung von nächtlichen Störgeräuschen, bspw. Glockenturm
    • Anhaltendes Gedankenkreisen in der ganzen Nacht
  • Tagesbeeinträchtigung vorhanden, aber i.d.R. geringer ausgeprägt als bei angegebenem Schlafverlust zu erwarten
  • In Ausnahmefällen Sekundenschlaf, Desorientierung oder Fehler als Folge des Schlafmangels möglich
  • Dauer mind. 1 Monat
  • Inadäquate Schlafhygiene belegt durch mind. 1 der folgenden Symptome
    • Irregulärer Schlaf-Wach-Rhythmus mit häufigem Tagschlaf
    • Konsum von schlafhindernden Substanzen, bspw. Alkohol, Nikotin oder Koffein, insb. vor dem Schlafengehen
    • Betreiben kognitiv/emotional stimulierender Aktivitäten vor dem Schlafengehen
    • Nutzen des Bettes für andere Aktivitäten als das Schlafen
    • Unfähigkeit, angenehme Schlafsituation zu schaffen
  • Verhaltensabhängige Insomnie in der Kindheit
  • Dauer mind. 1 Monat
  • Mind. 1 der Folgenden Kriterien
    • Assoziationsbedingte Einschlafstörung
      • Abhängigkeit von bestimmten Stimuli, Objekten oder Ritualen
    • Insomnie aufgrund mangelnder elterlicher Grenzsetzung
      • Hinhaltetaktik oder Verweigerungshaltung vor dem Schlafengehen
      • Nicht konsequentes erzieherisches Verhalten ohne verlässliche Grenzen
  • Andere Insomnie
  • Insomnie durch psychische Erkrankung
  • Dauer mind. 1 Monat
  • Diagnostizierte psychische Erkrankung
  • Insomnie in zeitlichem Zusammenhang mit der psychischen Erkrankung
  • Insomnie ist ausgeprägter als typischerweise bei der psychischen Erkrankung zu erwarten und führt zu Stress bzw. wird zu unabhängigem Therapiefokus
  • Ein- und Durchschlafstörungen (G47.0, ggf. + Grunderkrankung)
  • Insomnie durch Drogen, Medikamente oder Substanzen
  • Insomnie durch körperliche Erkrankung
  • Dauer mind. 1 Monat
  • Koexistierende körperliche Ursache, die den Schlaf hindert
  • Insomnie in zeitlichem Zusammenhang mit der körperlichen Erkrankung
  • Nicht näher bezeichnete, unspezifische organische Insomnie
  • Dauer mind. 1 Monat
  • Nicht anderweitig klassifizierbar
  • Am ehesten Folge körperlicher Erkrankung oder Substanzmissbrauch
  • Chronische Erkrankung mit Beginn im Säuglings-/Kindesalter
  • Kein eruierbarer Stressor bzw. keine Ursache
  • Persistierende Insomnie ohne längere Remission
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Epidemiologietoggle arrow icon

  • Prävalenz: 6–10% (ca. 6 Mio. Menschen in Deutschland) [3][4]
    • Anstieg der Prävalenz im höheren Lebensalter
    • Im klinischen, psychiatrischen Setting: Ca. 30%
  • Geschlecht: > (1,4:1) [3]

Insomnie ist in der Allgemeinbevölkerung weit verbreitet und zählt zudem zu den häufigsten komorbiden Störungen bei somatischen und psychiatrischen Erkrankungen! [3]

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich die epidemiologischen Daten auf Deutschland.

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Ätiologietoggle arrow icon

Insomnie ist eine multifaktoriell bedingte Störung, die sich durch ein Zusammenspiel prädisponierender, auslösender und aufrechterhaltender Faktoren erklären lässt. Neben ungünstigen Kognitionen und Verhaltensmustern spielt insb. eine anhaltende kognitive, emotionale und physiologische Übererregung (Hyperarousal) eine zentrale Rolle. [4]

3-P-Modell

  • Prädisponierende Faktoren (Predisposing): Genetische Veranlagung, Persönlichkeitsmerkmale (z. B. Neurotizismus, Perfektionismus)
  • Auslösende Faktoren (Precipitating): Akuter Stress (beruflich, zwischenmenschlich)
  • Aufrechterhaltende Faktoren (Perpetuating): Anhaltender Stress, maladaptive Bewältigungsstrategien

Hyperarousal-Modell

  • Dauerhafte Übererregung auf kognitiver, emotionaler und physiologischer Ebene
  • Befunde: Erhöhter Anteil schneller EEG-Frequenzen im Non-REM-Schlaf, mehr Mikroarousals im REM-Schlaf, REM-Schlaf wird als Wachzustand erlebt
  • Erklärung: Ungleichgewicht zwischen erregungsfördernden und schlafinduzierenden Hirnarealen

Kognitives Modell

  • Sorgen und Grübeln über Schlafprobleme
  • Verstärktes Nachdenken im Bett, Gefühl des Nicht-Abschalten-Könnens
  • Fokussierung auf Schlafstörung und mögliche negative Folgen
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Symptomatiktoggle arrow icon

  • Nächtliche Symptome
    • Ein-, Durchschlafstörungen
    • Zu frühes (morgendliches) Erwachen
    • Nicht-erholsamer Schlaf
  • Tagessymptome
    • Tagesmüdigkeit und/oder Einschlafneigung
    • Kognitive Beeinträchtigung
    • Verminderte/r Antrieb/Motivation/Energie
    • Stimmungsschwankungen, Irritabilität
    • Beeinträchtigung im sozialen, familiären, beruflichen Bereich
    • Verhaltensstörungen (z.B. Hyperaktivität, Impulsivität, Aggression)
    • Erhöhtes Risiko für Fehlleistungen oder Unfälle
    • Sorgen um den Schlaf

Nicht-erholsamer Schlaf sowie daraus resultierende Müdigkeit und funktionelle Tagesbeeinträchtigungen sind kennzeichnend für die Insomnie!

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Diagnostiktoggle arrow icon

Basisdiagnostik [5]

Anamnese

Die Diagnosestellung erfolgt klinisch und basiert auf der sorgfältigen Erhebung der medizinischen und schlafbezogenen Anamnese.

  • Gezielte Exploration von
    • Belastungsfaktoren bzw. möglichen Auslösern [4]
    • Subjektivem Erleben
      • Schlafdauer und -qualität
      • Art der Schlafstörung
      • Tagesbefindlichkeit
    • Dauer und Frequenz der Beschwerden
    • Komorbiditäten, insb. schlafmedizinischen Erkrankungen, Depressionen, Angststörungen
    • Schlafstörenden Substanzen, bspw. Kaffee, Alkohol, Medikamente
    • Schlafstörenden Faktoren und Gewohnheiten
      • Lichtexposition und Aktivitätsniveau vor dem Zubettgehen
      • Problematische Schlafumgebung: Lärm, Helligkeit, unkomfortable Schlafstätte
  • Ggf. Fremdanamnese, bzgl. Schnarchen, Atempausen, Gliedmaßenbewegungen (PLMS) [4]

Schlaftagebücher und Fragebögen

  • Schlaftagebücher
    • Einsatz über 7–14 Tage empfohlen
    • Erfassung von schlaf- und tagesbezogenen Parametern
  • Fragebögen, u.a.
    • Insomnia Severity Index (ISI)
      • Zur schnellen Erfassung des Schweregrades und von Therapieeffekten
      • Selbstbeurteilungsverfahren mit 7 Items (Wertebereich: 0–28 Punkte)
        • 0–7 Punkte: Keine klinisch signifikante Insomnie
        • 8–14 Punkte: Subklinische Insomnie
        • 15–21 Punkte: Moderate Insomnie
        • 22–28 Punkte: Schwere Insomnie
      • Bearbeitungszeit: 3–4 min
    • Pittsburgh Schlafqualitätsindex (PSQI)
      • Breite Erfassung schlafbezogener Symptome
      • Selbstbeurteilungsverfahren mit 19 Items (Wertebereich 0–21 Punkte)
      • Werte >5 Punkte gelten als klinisch auffällig

Ausschluss organischer und psychischer Ursachen

Auch bei eindeutiger körperlicher oder psychischer Ursache entwickeln viele Betroffene insomnietypische Symptome (bspw. nächtliches Grübeln, Anspannung, Besorgnis hinsichtlich der Folgen von Schlaflosigkeit), die psychotherapeutisch behandelt werden können!

Erweiterte Diagnostik [5]

  • Aktigrafie
    • Geringer Aufwand und geringe Störung für Betroffene
    • Ggf. bei V.a. Störungen des zirkadianen Schlaf-Wach-Rhythmus nützlich
    • Überschätzt häufig die Schlafdauer und unterschätzt das Ausmaß der Schlafstörung (verglichen mit der Polysomnografie)
    • Nutzen von Lifestyle-Produkten (bspw. Smartwatches) zur Aufzeichnung von Schlafprofilen bislang nicht hinreichend belegt
  • Polysomnografie (PSG): Indikation
    • V.a. auf erhebliche Diskrepanz zwischen subjektiv erlebter Schwere und PSG-Befund
    • Risikogruppen mit Eigen- oder Fremdgefährdung
    • Therapieresistente Insomnie
    • V.a. organische Schlafstörungen

I.d.R. ist die Diagnose klinisch so eindeutig, dass auf eine apparative Diagnostik verzichtet werden kann!

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ICD-10toggle arrow icon

Diagnostische Kriterien der nicht-organischen Insomnie nach ICD-10 (F51.0) [6]
A
  • Klagen über Ein- oder Durchschlafstörungen oder schlechte Schlafqualität ohne erfrischende Wirkung
B
  • Auftreten: Mind. 3×/Woche über mind. 1 Monat
C
  • Leidensdruck oder Beeinträchtigung von Alltagsaktivitäten
D
  • Fehlen ursächlicher organischer Faktoren
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ICD-11toggle arrow icon

  • Eigenständig unter Schlaf-Wach-Störungen gelistet (nicht mehr unter den psychischen Störungen)
  • Mehr Informationen zur ICD-11 (deutsche Entwurfsfassung) unter: Tipps & Links
Einteilung der Insomnien nach ICD-11 [1]
Kurzzeitige insomnische Störung Chronische insomnische Störung
Auftreten
  • Mehrmals pro Woche
  • Dauer: <3 Monate
  • Mehrmals pro Woche
  • Dauer: ≥3 Monate

Symptome

  • Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten trotz angemessener Schlafbedingungen
  • Leidensdruck und Beeinträchtigung von Alltagsaktivitäten
  • Tagessymptome, bspw. Müdigkeit, depressive Symptome, Reizbarkeit, kognitive Defizite
  • Fehlen anderer ursächlicher Faktoren (bspw. andere Schlafstörung, organische/psychische Erkrankung oder Substanzeinnahme)
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Differenzialdiagnosentoggle arrow icon

Differenzialdiagnostisch kommen alle Ursachen mit vermehrter Tagesmüdigkeit in Betracht. Dabei ist die Unterscheidung zwischen Differenzialdiagnosen und Komorbiditäten oft nicht einfach, da i.d.R. eine komplexe wechselseitige Beziehung vorliegt.

Übersicht schlafstörender Substanzen [5]

AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Therapietoggle arrow icon

Nicht-medikamentöse Therapie [5]

  • 1. Wahl: Kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I)
    • Bevorzugte Behandlungsoption bei allen Patient:innen, vorzugsweise als Therapie in Präsenz
    • Unabhängig von komorbid vorliegenden Erkrankungen

Grundlagen der KVT-I

Zur kognitiven Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) gehören Psychoedukation (inkl. Schlafhygiene), Entspannungsverfahren, Stimuluskontrolle, Bettzeitrestriktion sowie kognitive Verfahren.

  • Psychoedukation
    • Vermittlung von Wissen über Schlaf (bspw. Zwei-Prozess-Modell der Schlafregulation) und altersbedingte Schlafveränderungen
    • Erläuterung eines Modells zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Insomnie (bspw. 3P-Modell)
    • Regeln für einen gesunden Schlaf (Schlafhygiene)
      • Regelmäßiger Sport
      • Tag am Abend ausklingen lassen, persönliches Einschlafritual einführen
      • Ruhiges, dunkles, angenehm kühles Schlafzimmer und bequemes Bett
      • Alkohol vermeiden
      • Koffeinkonsum (bspw. Kaffee, Schwarztee, Cola) nach dem Mittagessen vermeiden
      • Ausgeglichene Ernährung, auf schwere Mahlzeiten am Abend verzichten
      • Starke/helle Lichtquellen in den Abendstunden meiden
      • Verzicht auf übermäßige Bildschirmnutzung am Abend (insb. 1 h vor dem Schlafengehen)
      • Schwere körperliche und geistig aktivierende Tätigkeiten vor dem Schlafengehen vermeiden
      • Nachts nicht auf die Uhr gucken
  • Stimuluskontrolle
    • Bett nur zum Schlafen und für sexuelle Aktivitäten nutzen, nicht zum Lesen, Trinken, Rauchen oder Fernsehen
    • Erst ins Bett gehen, wenn man müde ist
    • Bei (Wieder‑)Einschlafproblemen: Wenn man nach 15 min noch wach ist, aufstehen, sich mit einer angenehmen Tätigkeit beschäftigen und erst bei Müdigkeit wieder ins Bett zurückkehren
    • Vorherigen Schritt bei Bedarf wiederholen, wenn man nach weiteren 15 min nicht schlafen kann
    • Jeden Morgen zur gleichen Uhrzeit aufstehen
    • Tagsüber nicht hinlegen/schlafen
  • Bettzeitrestriktion (zur Erhöhung des Schlafdrucks)
    • Temporäre Verkürzung der nächtlichen Bettzeit und Verzicht auf Tagschlaf
    • Die Bettzeit wird basierend auf der subjektiv erlebten Schlafdauer (aus Schlaftagebuch über 7 Tage) festgelegt, jedoch nie kürzer als 4,5 h
    • Wöchentliche Anpassung der Bettzeit basierend auf der Schlafeffizienz der Vorwoche
  • Entspannungsverfahren, bspw.
  • Kognitive Verfahren
    • Techniken zur Reduktion nächtlichen Grübelns, bspw. Gedankenstuhl
    • Hinterfragen und Verändern dysfunktionaler, schlafbezogener Überzeugungen
    • Paradoxe Intention: Gezieltes Wachbleiben im Bett am Abend / in der Nacht, um den Leistungsdruck des Einschlafen-Müssens zu reduzieren
  • Ggf. internetbasierte Interventionen (bspw. DiGA) anbieten [4]
    • Können Versorgungslücken schließen
    • DiGA-Verzeichnis, siehe unter: Tipps und Links

Emotional belastende und aktivierende Tätigkeiten sollten vor dem Zubettgehen vermieden werden!

Das Bett sollte nur zum Schlafen verwendet werden! Ausnahme sind sexuelle Aktivitäten.

Weitere nicht-medikamentöse Optionen

Medikamentöse Therapie bei Insomnie [5][7]

Allgemein

  • Indikation: KVT-I unzureichend oder nicht durchführbar
  • Grundsätze der Verordnung
    • Zunächst Behandlung von Grunderkrankungen
    • Bei älteren Patient:innen Zurückhaltung geboten (siehe auch: Insomnie - Ältere Personen)
    • Risiko für Abhängigkeitsentwicklung beachten
  • Anwendungsdauer
    • Verordnung möglichst kurz halten (max. 4 Wochen)
    • Bei intermittierenden Schlafstörungen: Einnahme an 4–6 Nächten pro Monat vertretbar
  • Dosierung
    • Beginn immer mit niedriger Dosis (unabhängig von der Substanz)
    • Ausnahmeindikation für höhere Dosen: Suizidalitāt oder Schlafstörungen bei akuten Psychosen
  • Kombinationstherapie: Kombination verschiedener Hypnotika und/oder Benzodiazepine vermeiden

Schlafinduzierende Medikamente sollten generell zurückhaltend und möglichst nur für kurze Zeit (max. 4 Wochen) verordnet werden!

Substanzauswahl bei Insomnie [7]
Bei Kurzzeitanwendung
Bei chronischer Insomnie
  • Daridorexant
    • Behandlungsdauer: So kurz wie möglich anstreben
    • Zweckmäßigkeit innerhalb von 3 Monaten beurteilen (und danach in regelmäßigen Abständen)
      • Datenlage erlaubt eine Behandlung bis zu 12 Monaten
  • Eszopiclon: Verordnung bis zu 6 Monaten möglich
  • Sehr schwere, lang andauernde Schlafstörungen (ggf. auch bei Personen mit Alkohol- und langjähriger Hypnotikaabhängigkeit)

Übersicht schlafinduzierender Substanzen

Mit (hohem) Abhängigkeitspotenzial

Weitere

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Ältere Personentoggle arrow icon

Sowohl Benzodiazepine als auch Benzodiazepin-ähnliche Substanzen erfordern eine kritische Risiko-Nutzen-Abwägung!

Benzodiazepine oder andere Sedativa bzw. Hypnotika bei älteren Patient:innen sollen nicht als Mittel der 1. Wahl im Falle von Schlafstörungen, Agitation oder Delir eingesetzt werden!

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Komplikationentoggle arrow icon

  • Relevante Beeinträchtigungen der Lebensqualität
  • Erhöhtes Risiko u.a. für
  • Chronische Einnahme von Medikamenten, Alkohol und anderen vermeintlich schlaffördernden Substanzen
  • Sozioökonomische Folgen: Erhebliche direkte und indirekte Kosten (bspw. Produktivitätsverlust, Vorruhestand)

Es werden die wichtigsten Komplikationen genannt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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  • Risiko für Chronifizierung: 21–47 % [4]
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Patienteninformationentoggle arrow icon

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Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025toggle arrow icon

F51.-: Nichtorganische Schlafstörungen

G47.-: Schlafstörungen

Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.

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